Verborgene Spuren. Jüdische Künstler*innen in Karlsruhe (bis 8.08.)

30.07.2021 Ganztags

Unter dem Titel "Verborgene Spuren. Jüdische Künstler*innen und Architekt*innen in Karlsruhe 1900-1950" beleuchtet die Städtische Galerie Karlsruhe in einer umfangreichen Präsentation nun erstmals diesen weitgehend vergessenen Teil der Karlsruher Kulturgeschichte. Vorgestellt werden mehr als zwanzig Künstler*innen, Fotograf*innen und Architekt*innen, die ursprünglich aus Karlsruhe stammten, hier ihre Ausbildung absolvierten oder entscheidende Schaffensjahre in der Stadt verbrachten, bevor viele von ihnen, bedingt durch die politische Entwicklung in der NS-Zeit, aus Deutschland fliehen mussten oder aber das grausame Schicksal der Deportation in Konzentrations und Vernichtungslager erlitten. Im Bereich von Musik und Theater nahmen jüdische Kulturschaffende bereits im 19. Jahrhundert in Karlsruhe eine bedeutende Rolle ein. In der bildenden Kunst und Architektur zeichnet sich eine vergleichbare Entwicklung hingegen erst seit der Jahrhundertwende ab. Die meisten der in der Ausstellung vertretenen Künstler*innen und Architekt*innen kamen aufgrund des breitgefächerten Ausbildungsangebots in die Stadt. Sie studierten seit dem späten 19. Jahrhundert an der Kunstakademie und der Kunstgewerbeschule, an der 1885 gegründeten Malerinnenschule und an der renommierten Architekturfakultät der Technischen Hochschule. Auch die Fotografie, das damals neueste künstlerische Medium, übte eine große Faszination u. a. auf Ellen Auerbach und Hilde Hubbuch aus.


Die Exponate - Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafiken, Skulpturen, Fotografien, Architekturpläne und historische Dokumente - stammen aus dem Zeitraum von den 1890er Jahren bis nach 1950 und führen eindrucksvoll vor Augen, wie vielgestaltig der jüdische Beitrag zu Kunst und Architektur in der Fächerstadt in den Jahrzehnten vor 1933 gewesen ist.

Veranstaltungsort: Städtische Galerie Karlsruhe
Veranstalter: Städtische Galerie Karlsruhe